Lektion 10 & 11

Filmeinstellung, Einstellungen und Sequenz

In der Doppellektion 10 & 11 war Catrin Hofstetter von SRF zu Besuch. Hofstetter ist dort Produzentin und Ausbildnerin Video. Zudem ist sie Biologin und Ernährungswissenschaftlerin. Sie brachte uns alles bezüglich Film und Video, Einstellungen und Sequenzen bei. 

Filmisches Erzählen

Zu Beginn der Lektion machten wir eine Übung zum filmischen Erzählen. Das bedeutet, dass in einem Film auf sehr vielen Ebenen etwas geschieht. Man unterscheidet:

  • Geschichte auf der Bildebene (sprich wenn kein Ton angeschaltet wäre)

  • Einstellung und Bildgesaltung

  • Schnitt

  • Bedeutung auf der Tonebene

Dazu schaute die Klasse eine Dokumentation von SRF (über das Bild gelangst du zum Video) bezüglich Mäusen im Laufrad und analysierte die verschiedenen Ebenen.

Die Wahrheit hinter der Bewegung - warum Sport so wichtig ist / Einstein, 25.04.2019, 22:25 Uhr

Einstellungsgrössen

Obwohl wir dies im Rahmen der Portraitfotografie in der Lektion 02 schon behandelt hatten, wurden die Einstellungsgrössen nocheinmal repetiert. Das SRF verwendet insgesamt acht Einstellungsgrössen (siehe links). Dabei geht es darum, je nach Einstellungsgrösse Emotionen (Detail, Grossaufnahem und Nah) oder Handlungen (Halbtotal, Total, Supertotal) darzustellen. Die Amerikanische stammt aus den Westernfilmen und geht bis unter die Hände, damit der Colt noch zu sehen ist. 

Einstellungsgrössen, Screenshot aus der Lektion
Einstellungsgrössen, Screenshot aus der Lektion
Einstellungsgrössen, Screenshot aus der Lektion
Einstellungsgrössen, Screenshot aus der Lektion

Zudem wurden die Studierenden aufgefordert, zusammen mit einem Partner/einer Partnerin die jeweiligen Einstellungsgrössen zu fotografieren. Leider hat es auf meinem Smartphone alle Fotos gelöscht, weshalb ich anstelle der Fotos von Nathalie nun die Fotos aufführe, die sie von mir gemacht hat. 

Detail

Gross

Halbtotale

Handgelenke sollten eigentlich noch drauf sein ;-)

Totale

Filmische Einheiten

Eine Filmische Einheit besteht aus lauter zusammengehängten Einstellungen. Die Einstellung ist also die kleinste Einheit. Drei und mehr Einstellungen zusammen ergeben eine Sequenz. Mehrere Sequenzen ergeben eine Szene und mehrere Szenen ergeben einen Film

Die Sequenz 

Die Sequenz besteht aus drei Merkmalen: Sie hat einen Anfang und Schluss, eine Dramaturgie und eine/mehrere Einstellungen.
Dabei zeigt sie wer sich wo befindet und was macht (Wo? Was? Wer?) 

Die Kontinuität innerhalb einer Sequenz ist gegeben durch Handlung, Raum und Zeit. 

Beispiel einer Sequenz
Beispiel einer Sequenz

Bildsequenzen

Beim Arbeitsauftrag 08, bei dem wir bis heute eine Bildergeschichte mit nur drei Bildern erstellen mussten, ist also nichts anderes als eine Bildsequenz zu erstellen.  

In der Lektion schauten wir uns das Beispiel von Céline an. Dieses findest du hier. Zu beachten:

  • Bei einer handelnden Person braucht es immer eine Nahaufnahme des Gesichts
  • Man sollte in der Handlungsachse bleiben (Kamera bleibt am gleichen Ort)

VJ-5-Shot-Coverage

Mittels 5-Shot-Coverage prüfen die Medien, ob man bei einer Sequenz wirklich an alles gedacht hat. Dies macht man mit folgenden Fragen:

  • Wer? Wer ist die handelnde Person?
  • Was? Was passiert dieser Person/was macht sie?
  • Wie? 
  • Wo? 
  • Wow! Die letzte Aufnahme sollte ein spezielles Bild oder eine Nahaufnahme z.B. des Gesichts sein, um eine Emotion zu vermitteln. 


Videos spielen mit Emotionen!

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=fDY95J9aQbg (Zugriff: 31.12.2019)

Catrin Hofstetter verdeutlichte uns anhand zahlreicher (Werbe)videos, wie die Medien das filmische Erzhälen gekonnt einsetzten. Das Beispiel, das mir am besten gefallen hat, war das Werbevideo von P&G. Ich kannte das Video bereits und ehrlichgesagt drückte es mir auf die Tränendrüse, als ich es das erse Mal sah. Dies liegt einerseits daran, dass ich seit Kindesbeinen Handball als Leistungssport betreibe und meine Elter mich immer unterstützt hatten, andererseit aber auch am perfekten Zusammenspiel von Schnitt, Ton, Musik- bzw. Spannungbogen. 

Das Video zielt mit zahlreichen Detailaufnahmen auf die Emotionen ab, verwendet den Schnitt um Zeitsprünge zu machen und die Musik, um einerseits einen Spannungsbogen zu erzeugen und andererseits ebenfalls auf die Emotionen der Zuschauenden abzuzielen. 

Video - Glossar

Der erste Teil der Doppellektion war bereits herum. In meinem Portfolio habe ich lediglich das Wesentliche, das uns Catrin Hofstetter vermittelt hat, zusammengetragen. Weitere Infos, Tipps und Tricks bezüglich der Gestaltung von Videos finden sich unter Adam oder im Glossar Video:

Filme mit dem Smartphone

Im zweiten Teil hiess es dann: learnin by doing! Nun durften wir uns endlich selbst ans Filmen wagen. Allerdings gab und Catrin Hofstetter zuerst grundlengende Tipps bezüglich Filmen mit dem Smartphone

Get started

vorauf man vor dem Star achten sollte:

  • Genügend Speicherplatz ist vorhanden (mind. 3GB)
  • Vollständig geladen (evtl. Powerbank bereithalten)
  • Linse putzen
  • Flugmodus
  • Raster
  • Definieren: Hoch- oder Querformat

Schnitt Apps

Welche Apps eignen sich am besten?

Es gibt insgesamt drei Apps die sich am besten für das Schneiden und bearbeiten von Filmen via Smartphone eignen:

Für iPhone:
LumaFusion, iMovie, Kinemaster

Für Android:
Kinemaster

Tipps und Tricks für Dreh und Schnitt

So gelingt jeder Dreh!

  • "Turnschuh-Zoom": heranlaufen anstatt digital zu zoomen (wird unscharf!)
  • Natürliche Lichtquelle nutzen
  • Handy von Lärmquellen (z.B. Wind) abwenden)
  • Langsame Bewegungen
  • 5-Shot-Coverage: Wer? Was? Wie? Wo? Wow!
  • Nahaufnahme nicht vergessen!
  • Lange Einstellungen (länger als man denkt)
  • Allenfalls Kopfhörer als Mikrofon nutzen
  • Grossaufnahmen, ungewöhnliche Einstellungen, SloMo, Timelapse

Zu Guter Letzt!

Kreativ sein und Spass haben!

Übung - Film und Schnitt

Nach dieser Einführung durften wir selbst loslegen. In Zweierteams sollten wir uns eine Handlung überlegen und diese in einer Sequenz darstellen. Nathalie und ich entschieden uns, im Freien zu arbeiten und eine Szene darzustellen, wo jemand umfällt. Da wir für die Vorbereitung sehr viel Zeit benötigten, reichte es am Ende nur für einen Film. Das Ergebnis:

Natürlich gibt es noch Verbesserungspotential:

  • VJ-5-Shot-Coverage beachten 
  • Schnitt beachten (stimmt nicht immer überein)
  • Over the Shoulder statt Handy von der Seite zu filmen
  • Der Fall zu Ende führen (oder mit Tricks anders darstellen. Z.B. es fallen Sachen auf den Boden)
    Am Ende: Person liegt auf dem Boden, Nahaufnahme auf Gesicht
  • Störgeräusche entfernen (Wind), Musik integrieren)

Auf die nächste Lektion bekamen wir den Arbeitsauftrag, ein Tutorial zu einem gewählten Thema zu drehen. Dieses findest du im Arbeitsauftrag 07.

Reflexion

In dieser Doppellektion erhielten wir von einem Profi von SRF Tipps und Tricks rund ums Filmhandwerk. Ich fand es sehr eindrücklich, zu sehen, auf was es bei einem guten Video draufankommt und auf welche Details es zu achten gilt. Sehr toll fand ich, dass wir selber ausprobieren durften und uns Catrin Hofstetter direkt Feeback gab. Ich denke so lernt man etwas am besten. Leider ist meine Kamera beim Handy kaputt, weshalb ich nur bedingt filmisch ausprobieren konnte. Das war etwas Pech. 
Sehr interessant fand ich, dass die Inhalte mit zahlreichem Videomaterial untermauert worden waren, man hatte die jeweiligen Beispiele direkt vor sich und konnte das Gehörte gut nachvollziehen. 

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