Lektion 06
Richtig Präsentieren - Teil III
Rhetorische Mittel und Aufmerksamkeit des Publikums
Rhetorische Mittel beim Präsentieren
Die Aufmerksamkeit eines Menschen ist limitiert und so kann sich ein Mensch ca. 30 Minuten am Stück konzentrieren. Bei Kindern und Jugendlichen ist diese Zeitspanne noch kürzer. Eine Präsentation dauert jedoch meist länger, weshalb man durch sogenannte Aufmerksamkeitserzeuger verhindert, dass das Publikum "abschaltet" und nicht mehr zuhört. Dazu eignen sich folgende Mittel:

Interaktivität
Im folgenden werden Mittel für eine bessere Interaktivität mit dem Publikum vorgestellt.
Schlagzeilenmethode
Die Teilnehmenden erhalten ein Bild und suchen dazu eine passende Schlagzeile. So bringt man das Publikum zum ersten mal mit einem Thema in Kontakt.
Aktivierende Fragen
Aktivierende Fragen sind eine einfache, aber wirkungsvolle Methode. Dabei sollte man auf folgendes achten:
- Keine Ein-Wort-Antworten: z.B. "Beschreiben Sie mit eigenen Worten?"
- Kanalisierende Fragen
- Suggestivfragen vermeiden
- 10'' Regel: Bei einer Frage 10s warten, um dem Publikum Zeit zu geben, damit es antworten kann.
"Stellen Sie sich vor..."
Durch kurze Geschichten soll sich das Publikum in eine Situation hineinversetzen.
Murmelpausen
Murmelpausen ermöglichen es den Zuhörenden, in Kleingruppen über ein Thema oder eine Fragestellung zu diskutieren. Danach können die Antworten mit der gesamten Gruppe besprochen werden.
Postenlauf oder Postenspaziergang
Durch einen Postenlauf oder - spaziergang können Themeninhalte auf verschiedenen Postenblätter vermittelt werden. Als grosser Pluspunkt bewegen sich die Teilnehmenden dazu noch. Als Variation kann mit einer zu diskutierenden Fragestellung von Posten zu Posten gewechselt werden.
Post-it Cluster
Die Teilnehmer schreiben Schlagwörter auf Post-ist, diese können dann Oberkategorien zugeordnet werden. Ein Vorteil dieser Methode ist, das man Ober- und Untergruppen bilden kann.
Quiz mit verdeckten Antworten
Die Antworten werden verdeckt herum an einer Tafel angebracht. Bei korrekter Nennung wird eine Antwort umgedreht.
Quiz mit bewegten Antworten
Der Dozierende gibt dem Publikum verschiedene Antwortmöglichkeiten. Je nachdem was die Zuhörenden für richtig halten, kauern sie auf den Boden, stehen mit gesenkten Armen auf oder stehen auf und heben die Arme.
Zettelwirtschaft
Die Teilnehmer erhalten verschiedenfarbige Zelle und könne diese verschiedenen Oberkategorien zuordnen. So bekommt man auf einen Blick gute Aussagen oder Aussagen über die Gruppenmeinung.
Flipchart
Anstelle der Powerpoint-Präsentation kann auch gut mit einer Flipchart gearbeitete werden, auf der Lösungen klar sichtbar sind.
Zufallsgenerator
Meldet sich niemand bei der Gruppenbesprechung, kann durch den Zufallsgenerator bestimmt werden, wer das Wort hat.
Soziometrische Organisationsformen
Soziometrische Organisationsformen dienen dazu, die Teilnhemenden im Raum nach Themengebieten (z.B. Alter, Feriendestination etc.) aufzustellen. Diese Organisationsformen dienen als Eisbrecher und brinten die Leute miteinander in Kontakt.
Es gibt flolgende soziometrische Organisationsformen:

Beispiele
Kreis:
Im Kreis aufstellen dass rechts neben dem Leister die älteste und links die jüngste Person steht.
Zimmerecke:
Jede Ecke steht für eine Antwort
Skala:
Es werden drei Team gebildet und jedes Teammitglied bekommte einen Zettel mit einem Land darauf. Das Team soll sich jeweils nach der durchscnittlichen Schlafdauer/Einwohner in der korrekten Reihenfolge aufstellen.
Punkte-Antworten
Die Teilnehmenden erhalten verschiedenfarbene Punktekleber, die sie zu einer Fragestellung anbringen bei der von ihnen als richtig erachteten korrekten Antwort anbringen können. Dabei gibt es folgende Punkte-Raster:


Arbeitsauftrag Peer-Feedback
Auf die kommende Lektion sollte einem Partner/einer Partnerin ein Feedback bezüglich unser erstellten E-Portfolios gegeben werden. Dieses beinhaltet, was einem am E-Portfolio des anderen gefällt und wo man noch Verbesserungspotential sieht. Ich hatte Sonja als Partnerin. Ihr Feedback sowie der gesamte Arbeitsauftrag findest du hier.
Reflexion
in der dritten Lektion zum Thema Präsentieren vertieften wir die rhetorischen Mittel. Wenn ich mir überlege, welche meiner Lehrer/Dozenten, die mich in meiner Ausbildung bereits unterrichtet hatten, ich am besten fand, so haben jene die Nase vorne, die eine gute Präsentionskompetenz hatten und viele rhetorische Mittel und Interaktivität in ihre Lektionen oder Vorlesungen einbauten. Überraschend finde ich immer wieder, wie schlecht teilweise erfahrene Dozenten/Lehrer sich rhetorische Mittel oder eben Interaktivität zu Nutzen machen und einfach stur ihre Inhalte vortragen bzw. "herunterleiern". So verlieren die Lektionen etwas an Qualität, was ich schade find. Umso toller fand ich es deshalb, dass uns in dieser Lektion das Thema "Interaktivität" näher gebracht wurde. Schon mit sehr einfachen Mitteln ist es doch möglich, aus einem Beitrag sehr viel mehr herauszuholen und vielleicht sogar Leute, die mit anfänglichem Desinteresse aufwarten, zu begeistern und zu Aufmerksamkeit anzuleiten. Sehr gut in Erinnerung geblieben sind mir die Punkte-Antworten. Diese könnte man beispielsweise auch für Feedback für einen Vortragenden nutzen, wenn die Zuhörenden anonym bleiben wollen. Ich werde mir bei meiner nächsten Präsentation diese "Interaktivitäts-Punkte" auf alle Fälle zu Herzen nehmen und so versuchen, das Publikum bei der Stange zu halten!