Lektion 02

Portrait und Bildanalyse nach Doelker

Das E-Portfolio

Wie? Wo? Was?

In die zweite Lektion kamen wir mit zahlreichen Fragen. Nachdem wir den Auftrag zu Erstellung des
E-Portfolios erhalten hatten, waren zahlreiche Unklarheiten aufgetaucht. Wie genau muss das Portfolio gestaltet sein und welche Inhalte muss es beinhalten? Wie sieht es bezüglich Bildern aus? Und was gilt es bei den Kopierechten zu beachten? Im Folgenden werden die Antworten darauf gegeben:

E-Porftolio Gestaltung

Ein Portfolio ist die Ansammlung und Reflexion der Themen, die wir im Unterricht bearbeitet haben und sollte mit verschiedenen Mitteln, also Bilder, Texte, Grafiken, Videos und Links, dargestellt werden. Wie diese Darstellung genau aussehen soll, ist jedem Student und jeder Studentin selbst überlassen. ZIel ist es, eine möglichst mutlidimensionale Sammlung von Ergebnissen aber auch den Prozess der Herstellung (z.B. Zwischenprodukte) zu zeigen.

Ziel des E-Portfolios ist, dass die Studierenden Ihre eigenen Kompetenzen erweitern, sich vertieft mit den Themen auseinandersetzen und indem sie die Themen durch eigene Reflexion besser verstehen und nicht einfach die Inhalte auswändig lernen. 

Das E-Portfolio muss einen gewissen Grundraster aufweisen, sprich gewisse Vorgaben sind gegeben. Diese und weitere Informationen bezüglich E-Portfolio findest du auf Adam.

Bilder, Fotos und Kopierechte

Ein weiteres grosses Fragezeichen stand hinter der Anwendung der Fotos auf dem E-Portfolio. Am besten verwenden die Studierenden eigene Fotos, da dies bezüglich des Copierights am einfachsten ist.

Mit Creative Commons (CC) können Urheber von Fotos, Videos, Musik etc. schnell und einfach Lizenzen für die Weiterverwendung ihrer Werke erstellen. Dies gilt es zu beachten, wenn man ein Bild aus dem Internet verwenden möchten, denn vielleicht sind sie urheberrechtlich geschützt. Genauere Details zu CC und der Urheberregelung von fremden Bildern findest du hier.

Wichtig bei der Verwendung von Bildern für das Portfolio ist, dass die Studierenden immer klar deklarieren, von wo das Bild ist. Ein Beispiel:

Gut ist, wenn man (wie hier) auch gleich die Seite verlinkt, wo man das Foto gefunden hat. Die Seite pexels.com (siehe Button unten) liefert copyrightfree Fotos und Videos. Mit Hilfe von tinyeye.com (siehe Button unten) können hochwertige Fotos gefunden werden.

Bildanalyse nach Doelker

Doelker erklärt, dass das Bild früher nur in mündlicher Form bestand, nämlich wenn sich die Urvölker Geschichten am Lagerfeuer erzählten. Eine grosse Veränderung bezüglich dem Bild war die Erfindung der Schrift. Mithilfe der Schrift konnte man nämlich plötzlich dem Bild einen Name oder Untertitel geben. Gleichzeitig muss man hier aber festhalten, dass ein "Bild sagt mehr als tausend Worte" immer noch häufig zutrifft. 

Doelker geht von einer Vielschichtigen Bedeutung eines Bildes aus, die das Bild erklären. Ein Bild soll also in mehrere Schichten zerlegbar sein. Doelker benutzt wie das Vier-Augen-Modell vier Ebenen:

  1. Spontane Bedeutung:
    (biologische und archaische Kodes) - «empathische» Erkennung
    Biologisch: Signale für fight- and flight-Reaktionen
    Archaisch: nonverbale Reizmuster (Mimik, Gestik, Körperhaltung)
  2. Feste Bedeutung:
    (konventionale Kodes) - «gelernte» Erkennung
    Zeichen und Zeichenkonfigurationen: Piktogramme, Icons, Verkehrszeichen Firmenmarken, Wappen, Embleme, kennzeichnende Accessoires (z.B. Figur mit Flügel = Engel) 
  3. Latente Bedeutung:
    (kategoriale Kodes) - «symbolische» Erkennung
    Symbolische Bedeutungen von z.B.: Baum, Nacht, Unschärfe, oben, unten, etc.
  4. Deklarierte Bedeutung:
    (flexible Kodes) - «kontextuelle» Erkennung
    Deklarierte Bedeutung: Bildlegenden (Legende = «wie gelesen werden muss»)
    Artikulierte Bedeutung: «Bildgrammatik» Bild aus nachvollziehbaren bildnerischen Elementen aufgebaut
    Kontextuelle Bedeutung: unterschiedliche Perspektiven der Aufnahmen, Kenntnis eines Gesamtwerks
    Intertextuelle Bedeutung: Bildzitate, Anspielungen auf andere Werke
    Transtextuelle Bedeutung: Kenntnis des Zeitgeschehens/Biografie des Abgebildeten

Beispiel Iggy Pop

In der Lektion schauten wir uns verschiedene Bilder an und erörterten, was das Bild auf den verschiedenen Ebenen aussagt. Das Beispiel von Iggy Pop hat mir besonders gut gefallen. Denn die Portraitfotografie des Fotografen Markus Lanz erzählt eine ganze Geschichte! So zeigt beispielsweise der nackte Oberkörper und der offene Blick von Iggy Pop die spontane Bedeutung. Iggy Pop erinnert auf dem Bild mit seiner Nackheit, den langen Haaren und den erhobenen Armen etwas an Jesus (latente Bedeutung). Zudem vermittelt das Bild auf der deklarierten Bedeutungsebene Iggy Pop als die Musikikone. Wer Iggy Pop noch von seinen Bühnenauftritten kannte, wird hier an seine Drogenexzesse und halbnackten Auftritte erinnert. 

Wer zu jung war, um das mitzuerleben, drücke den unteren Button (hier geht's zu einem Live Auftritt von Iggy Pop im Syndney Opera House - Viel Spass!:)

Portraitfotografie

Zum Schluss der Lektion bekamen wir einige Inputs bezüglich Portraitfotografie. So kann zum Beispiel die Beleuchtung eine entscheidende Rolle spielen, der Bildausschnitt und die Bildkomposition können ein Foto verändern und die Einstellungsgrösse (Detail, Gross, Nah, Halbtotal, Total, Supertotal, vergleiche auch Lektion 10 & 11) können je nachdem ein anderes Bild einer Person vermitteln. Zum Beispiel eine Nahaufnahme zielt eher auf die Emotionen ab, die Darstellung einer Person in ihrem persönlichen Umfeld zeigt vielmehr, wo sich die Person gerne aufählt bzw. was sie gerne macht. 

Als Arbeitsauftrag auf die nächste Lektion sollten wir in Zweiergruppen dem jeweiligen Partner erzählen, was uns als Person so ausmacht und uns gegenseitig portraitieren. Der Prozess sowie das fertige Portrait ist im Arbeitsauftrag 02 abgelegt.

Hilfreiche Tipps und Tricks bezüglich Portraifotografie findest du im Classroom.

Reflexion

Das Thema der zweiten Lektion hat mich sehr angesprochen,  da ich selbst gerne gestalte und fotografie. Ich denke das sind zwei gute Vorraussetzungen für die Erstellung eines E-Portfolios. Sehr interessant fand ich die verschiedenen Bildebenen. Wie schon gesagt, ich bin oft mit der Kamera unterwegs und habe mit einer meiner besten Freundinnen immer mal wieder zum Spass kleine Fotoshootings veranstaltet, bei denen wir uns gegenseitig fotografiert haben. Die Resultate waren jedoch teilweise eher dürftig, was wohl genau darauf zurückzuführen ist, dass wir gewissen Tipps und Tricks bzw. Ebenen nicht beachtet haben. Sprich wir haben oft mit künstlichem Licht oder falscher Einstellung fotografiert und konnten so das, was wir rüberbringen wollten, nicht richtig vermitteln. Der Spass und eine lustige Erinnerung waren auf alle Fälle immer vorhanden. Einige der besseren Resultate bzgl. Portrait von Fotoshootings und von Reisen will ich euch nicht vorenthalten und habe sie unten aufgeführt. 

Was mir in der Lektion aufgefallen ist, ist, dass ich mich noch gar nie so sehr mit einem Foto wie bei der Analyse nach Doelker auseinandergesetzt habe. Man sieht zwar immer wieder tolle Fotos, schaut sie an, kann aber nicht genau sagen was einem am Bild so fesselt oder beeindruckt. Die Analyse nach Doelker hat hier viele Lücken geschlossen und ich werde in Zukunft wohl etwas anders an eine Bildbetrachtung herangehen. 

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